Der Musiker und Sounddesigner hat die Götter im Verdacht und rät zum rechtzeitigen Getränkekauf...
Das kleine Weltuntergangsinterview: Diesmal mit Lilijan Waworka

Wieso gibt es uns noch?
Bei den anderen weiß ich das nicht. Ich esse als Frühstück immer ne Banane, das hält anscheinend fit.
Wer wird am Weltuntergang schuld sein?
Früher war ich Optimist und hätte gesagt, die Welt wird nicht untergehen. Heute denke ich, einer der alten Götter in Zylinder und Frack wird versuchen, mit seinem Dirtbike so nen Chemtrail zu fahren und dabei den Globus in zwei Teile halbieren.
Und wen soll es als Ersten erwischen?
Banker ohne Gewissen, impertinente Großspekulanten, Kriegsführer, Rassisten und religiöse Fanatiker.
Was kotzt dich an?
Dass ich mit 20 aufgehört habe, klassisches Klavier zu spielen.
Was wäre jetzt eine nützliche Redewendung?
Hätte ich vorhin noch ein Bier gekauft, hätte ich jetzt eins zu trinken.
Noch eine Frage?
Wozu Camelot, es gibt doch Quintenzirkel.
Schlafen oder durchmachen?
Durchmachen, wenn's schön ist. Oder wenn’s drauf ankommt. Wenn nicht, schlafen. Ist Luxus.
Worauf sollen wir hoffen?
Ich hoffe nicht so viel, ich mache lieber.
Werden wir in Zukunft glücklicher sein?
Die Erfahrung sagt: nein.
Hätte Yoga geholfen?
Yoda hätte es getan.
Was wirst du vermissen?
In meinem Weltuntergangszenario gibt es alles, was ich brauche, auch am Kiosk danach.
Was machst du am Tag danach?
Ich setze mich ans Klavier und spiele endlich wieder Chopin.
Lilijan Waworka, geboren in Augsburg, Musiker, 34. Seit 2008 mit Bruder Orchidan als Hanuman Tribe unterwegs. Audioproduzent bei "Heimspiel", neuerdings an Tasten und Reglern im Theater Augsburg ("Die Banditen von Gerolstein"). Zudem Veranstalter und Keyboarder in diversen Bands (Misuk).