Das kleine Weltuntergangsinterview:
Diesmal mit Siegfried Stiller

Verfasst am: 01.04.2014 | Autor: Marcus Ertle

Der streitbare Künstler aus dem Kulturpark West wird vor allem eines vermissen: seine nörgelnden Zeitgenossen...

Wieso gibt es uns noch?
Weil wir einfach gut sind.

Wer wird am Weltuntergang schuld sein?
All diejenigen, die die Kultur kaputtmachen, schlechte Kunst produzieren und das Göttliche der Kunst leugnen.

Wen soll es als Ersten erwischen?
Den Gribl und den Grab, weil sie die Kulturschaffenden dieser Stadt auseinanderdividieren.

Was kotzt dich an?
Schlechter Geschmack, Borniertheit und dass jeder Furz, der mit einem Pinsel hergestellt wird, zur Kunst erklärt wird.

Was wäre jetzt eine nützliche Redewendung?
...morgen ist alles anders.

Noch eine Frage?
Wann hört die Herrschaftsgeschichtsschreibung mit all ihrer Verherrlichung von Schlachten, Raub und Mördern auf?

Hätte Yoga geholfen?
Nein, Bäume umarmen und bei Vollmond im Waldbach tanzen sind nur was für Gutmenschen.

Schlafen oder durchmachen?
Schlafen, da es nichts Beunruhigendes gibt – und änderbar schon gar nicht.

Worauf sollen wir hoffen?
Auf das kreative Element des Homo Sapiens.

Wirst du in Zukunft glücklicher sein?
Keine Ahnung, Glück ist ein momentaner Zustand.

Was wirst du vermissen?
Meine lieben Augsburger Nörgler.

Was machst du am Tag danach?
Alle Pässe der Alpen abfahren, um mich an den Kurven, der Höhe und den gigantischen Landschaftsbildern zu berauschen.

Siegfried Stiller, geboren am 29.01.1950 in Welden. Maler, Kulturpark-West-Aktivist und Unruhestifter. Ausbildung an der Werkkunstschule in Augsburg und der Hochschule der Künste in Berlin. Betreibt die Galerie Rahmenlos mit.