Das kleine Weltuntergangsinterview:
Diesmal mit Kathrin Knöpfle

Kathrin, wieso gibt es uns noch?
Wir sind Überlebenskünstler, passen uns an, wir sind Chamäleons.

Wer wird am Weltuntergang schuld sein?
Die Sonne, sie wird uns schmoren wie in der Hölle. Aber zuvor gibt’s doch noch ne feine Weltuntergangsparty, oder war da nicht erst letztens im vergangenen Dezember eine?

Wen soll es als Ersten erwischen?
Miley Cyrus, die benimmt sich zum Todschreien.

Was kotzt dich an?
Wenn Frau Merkel und Herr Steinbrück kein einziges Mal im Kanzlerduell das Wort „Kultur“ in den Mund nehmen. Sie wollen in die Wirtschaft, Forschung und Bildung investieren und Kultur wird ausgeklammert.
Gefrustete Künstler, die in den Pädagogenberuf einsteigen, obwohl bei ihnen gar keine Liebe zum Unterrichten vorhanden ist. Die sind meist megaverbittert, weil ihre Karriere nicht so geklappt hat, wie sie sich’s vorgestellt haben. Kaputte Egos, sag ich nur.

Was wäre jetzt eine nützliche Redewendung?
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Noch ne Frage?
Warst du schon mal in Hamburg? Wie träumen eigentlich Menschen, die von Geburt an blind sind? Träumen die in Geräuschen, Klängen?

Hätte Yoga geholfen?
Bei der Katze dachte ich mir das tatsächlich für eine kleinen Moment, dann aber vermutete ich, dass das Kamel eher geholfen hat, jedoch der Fisch ist auch sehr hilfreich, nicht zu vergessen die Schildkröte, oder der Skorpion, aber was ist mit der Taube, dem Schmetterling? Das müssen wir auch noch beachten, und den Adler, die Heuschrecke, den Kranich.

Schlafen oder durchmachen?
Geht auch beides, Diskoschlafen, schon mal davon gehört... Aber grundsätzlich bin ich für Durchmachen bis fünf Uhr morgens, wenn sich das ganze dunkle Getümmel von Menschen im Club auflöst, das Licht angeht, die Wahrheit, der neue Tag zum Vorschein kommt. Back to reality, ich liebe diesen Moment.

Hast du dein Glück verdient?
Ja, klar. Erschaffe es mir so gut es geht selbst, das Glück. Ist ja nicht so, dass es einem grundlos zufliegt, außer man sendet einen Wunsch ans Universum. Das Glück lässt sich in vielen Variationen erleben. Im Moment beim Tanzen, oder über einen gewissen Zeitraum hinweg, wenn man verliebt ist.

Was wirst du vermissen?
Den Sommer dieses Jahr in Berlin, der war toll! Dazu jedoch keine näheren Details.

Was machst du am Tag danach?
Schweben, träumen, mich auf den Muskelkater für die nächsten paar Tage freuen, meinen Körper so extrem wahrzunehmen, bei jeder kleinsten Bewegung. Bewusstsein in Bewegung! Wenn jedes Kopfnicken an die durchgemachte Nacht erinnert.

Kathrin Knöpfle, geboren am 13.09.1988 in Augsburg. Ausbildung in Freiburg an der Tip Schule für Tanz, Improvisation und Performance von 2011 bis 2013. Tänzerin und Performancekünstlerin.