Queerfilmnacht im Mephisto

Diese Filme zeigt das Kino aktuell:

Lesvia
Seit den 1970er Jahren zieht es Lesben aus aller Welt auf die Insel Lesbos, zum Geburtsort der antiken griechischen Dichterin Sappho. In dem Küstendorf Eressos entstand in den folgenden Jahrzehnten eine aktive lesbische Gemeinschaft, in der Frauen endlich offen und frei leben und lieben konnten. Heute gibt es im Dorf eine Lesbenbar sowie mehrere Hotels und Restaurants, die ausschließlich von und für Frauen betrieben werden. Am Strand sind die Frauen unter sich. Auch wenn sich die meisten Einheimischen über die Jahre mit den Frauen solidarisierten, gab es auch immer wieder Konflikte mit konservativen Dorfbewohner:innen, die sich von den Lesben bedroht fühlten.
Die Filmemacherin Tzeli Hadjidimitriou, die selbst lesbisch und auf Lesbos aufgewachsen ist, hat die Entwicklungen miterlebt. In ihrem Dokumentarfilm „Lesvia“ erzählt sie von 40 Jahren Gemeinschaft, Liebe und Konflikten – und davon, was es bedeutet, sich endlich akzeptiert zu fühlen und eine zweite Heimat fernab der Heimat zu finden. Ihr Dokumentarfilm ist reich an noch nie gesehenem Archivmaterial und persönlichen Zeugnissen, die die Regisseurin mit Aufnahmen von heute und Auszügen aus ihrem Tagebuch kombiniert. Die Geschichte der lesbischen Gemeinschaft von Eressos ist lesbische Kulturgeschichte, die der Film rekonstruiert, mitschreibt und weiterträgt. Dafür wurde „Lesvia“ weltweit auf Festivals gefeiert und vielfach ausgezeichnet.

Blindgänger
Bei Bauarbeiten im Schanzenviertel wird eine englische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Das Gebiet um die betroffene Stelle muss evakuiert werden; Otto Bismarck (Bernhard Schütz) und Lane Petersen (Anne Ratte-Polle) sind mit ihrem Team für die Entschärfung zuständig. Die junge psychologische Begutachterin Ava Shabani (Haley Louise Jones) hegt jedoch Zweifel, ob Lane in einer geeigneten emotionalen Verfassung ist, um in dieser Stresssituation zu funktionieren. Und auch Otto hat mit privaten Konflikten zu kämpfen: Er hat gerade eine besorgniserregende Diagnose erhalten – und muss kurz darauf noch erfahren, dass seine Frau Hanne (Claudia Michelsen) eine Affäre mit einem deutlich jüngeren Kollegen an ihrer Schule hat.

The Mattachine Family
Fotograf Thomas und Schauspieler Oscar sind ein schwules Paar wie aus dem Bilderbuch. Als sich auch noch ihr langgehegter Kinderwunsch erfüllt, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann entscheidet ein Gericht, dass ihr kleiner Pflegesohn zu seiner leiblichen Mutter zurückkehren soll. Thomas fällt in eine tiefe Krise, Oscar stürzt sich in die Arbeit. Und plötzlich scheint ihre gemeinsame Zukunft gar nicht mehr so gewiss. Thomas stellt sich die Frage, ob sie als Paar jemals die Familie aufbauen können, die er sich so sehnlich wünscht. Zum Glück können sich die beiden auf ihren Freundeskreis verlassen, vor allem auf Thomas‘ beste Freundin Leah und deren Partnerin Sonia.
Was ist eine Familie? Und welche Alternativen zur klassischen Kernfamilie kann es für queere Menschen geben? Mit viel Feingefühl und einem liebevollen Blick auf Nebenfiguren und Details finden Regisseur Andy Vallentine und sein Ehemann und Drehbuchautor Danny in „The Mattachine Family“ erfrischend realistische Antworten. Eine mitreißende Tragikomödie über die wunderbare Magie der Wahlfamilie!

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