Mark Twains „Die Tagebücher von Adam und Eva“
Verfasst von Neue Szene am 20.11.2023
Interpretiert von TEXT WILL TÖNE am vergangenen Samstag (18.11.) im Abraxas Theater
»SONGS OF GASTARBEITER« - Vortrag und musikalischer Schaukasten von Imran Ayata und Bülent Kullukcu mit Musikbeispielen, Filmausschnitten und Fotos.
Als ab den 1960er Jahren die erste Generation der Einwander*innen nach Deutschland kam, brachten diese nicht nur ihre Arbeitskraft mit, sondern auch die Leidenschaft für Musik. Oft genug war sie das einzig Tröstliche in einer Gesellschaft, die nicht darauf eingestellt war, eine Heimat für die neu zugewanderten zu sein.
Was entstand, ist ein ganz eigenes musikalisches Genre. Der Sound der Eingewanderten aus zum Beispiel der Türkei, Jugoslawien, Italien, Griechenland und Spanien umfasste eine enorme Bandbreite und reichte vom Arbeiterlied zum Partysong und von selbstironischen Texten bis zum Liebeslied. Dieses sehr lange in den Feuilletons und im Kulturbetrieb überhörte Kapitel
deutscher Musik- und Migrationsgeschichte wurde 2014 von Autor Imran Ayata und Künstler Bülent Kullukcu ins Rampenlicht geholt, und zwar mit der bei Trikont erschienen Song-Compilation „Songs of Gastarbeiter Vol. 1“. Als AYKU hoben Ayata und Kullukcu musikalische Schätze, die in Deutschland zuvor unbekannt waren.
Immer noch gängigen Klischees und Bildern zu dieser Generation – z.B. rauchende Männer in Bahnhofshallen mit traurig-melancholischen Blicken, Familien, die in Stadtparks grillen usw. – setzen sie eine neue Perspektive entgegen. Kaum jemand ahnte, was die beiden damit auslösen würden. Inzwischen finden die Lieder der Gastarbeiter mehr Beachtung und Nachfrage. So startete 40 Jahre später der Sänger Ata Canani eine zweite Karriere. Er steht wieder auf der Bühne und veröffentlichte jüngst ein Album. Ikonen der Gastarbeitermusik wie Yüksel Özkasap, der wie auch Ata Canani auf der ersten Compilation vertreten ist, werden neu aufgelegt.
Akademiker*innen und Filmemacher*innen widmen sich den Songs der Gastarbeiter*innen. AYKUs Antrieb war, Unbekanntes bekannt zu machen und die vielfältige Musikkultur, die in dieser Zeit entstand, zu dokumentieren. Zudem wollten sie der ersten Generation ihren Respekt zollen und so einem Versäumnis nachkommen. Denn „egal, ob in der Politik, Wirtschaft oder Kultur, alles, was heute als Erfolg von Migrantinnen und Migranten der zweiten oder dritten Generation in Almanya gefeiert wird, hat seinen Ursprung in dieser Generation“, so AYKU.
Der Gleichsetzung, Songs of Gastarbeiter sei vor allem die Musik türkeistämmiger Musiker und Bands, setzt AYKU mit ihrer Vol. 2 bewusst etwas entgegen und dokumentiert die musikalische und thematische Diversität der Musik von Einwanderer*innen in der ehemaligen Bundesrepublik. AYKU tragen hier eine noch größere musikalische Bandbreite zusammen. Auf dem Album finden sich neben vielen Originalaufnahmen auch dieses Mal neu produzierte Tracks, z.B. eine Kollaboration mit dem DJ und Musikproduzenten Shantel. Ein Dokument der Kreativität, das mit dem alten Klischee des provinziellen Gastarbeiters bricht. In ihrem Vortrag nehmen AYKU das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise in ein fast vergessenes, spannendes Kapitel deutscher Popkultur, Migrations- und Musikgeschichte.
Infos zur Veranstaltung:
Titel: SONGS OF GASTARBEITER
Vortrag und musikalischer Schaukasten von Imran Ayata und Bülent Kullukcu mit Musikbeispielen, Filmausschnitten und Fotos. Im Veranstaltungsprogramm zum Diversitytag 2022.
Datum: Montag, 30. Mai 2022
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: tim, Staatliches Textilmuseum Augsburg Schwaben, Provinostr. 46, 86153
Augsburg
Veranstalter: Friedensbüro in Kooperation mit Büro für gesellschaftliche Integration und ZAM e.V. und Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Eintritt frei. Anmeldung: bis zum 29. 5. 22 unter friedensstadt@augsburg.de
(evtl. Restkarten an der Abendkasse)
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