11.-21.10. Kirchweih Gersthofen
Verfasst von Neue Szene am 09.10.2024
Die Kirchweih 2024 findet auf dem neuen Festplatz nördlich der Thyssenstraße – parallel zur B2 – statt
Nachwachsende Rohstoffe und recyceltes Carbon ersetzen konventionelle Kunststoffe
Kitesurfer sind diejenigen, die im Wasser auf einem Board stehend einen Lenkdrachen (engl. „kite“) in den Händen halten und sich durch den Wind ziehen lassen. Wellen und der Zug des Drachens können dabei als Unterstützung für Sprünge genutzt werden. Die Boards bestehen aus Hightech-Materialien. Das Recycling Atelier der Technischen Hochschule Augsburg (THA) und des Instituts für Textiltechnik Augsburg (ITA) entwickelte gemeinsam mit der Firma Spleene Kiteboarding ein Kiteboard, das nachhaltige Komponenten und Materialien verwendet. Neben nachwachsenden Rohstoffen kommt dort ein Vliesstoff aus recyceltem Carbon zum Einsatz, den das Recycling Atelier für die Serienproduktion entwickelte, aufbereitete und herstellte. Die Forschungsergebnisse mündeten direkt in ein Produkt für Endnutzer: Bereits vor Abschluss des Projekts war das Kiteboard Eco Line RIP 39 von Spleene erhältlich, das auf den Forschungsergebnissen aus dem Projekt Ecoboard basiert.
Das Kiteboard Eco Line RIP 39 verwendet nachhaltige Materialien
Zentral ist die Verwendung der Naturfaser Flachs statt Glasfaser und Carbon. Zudem wurden die herkömmlichen Kunststoffkanten durch Bambus ersetzt und Bio-Harz verwendet. Das Recycling Atelier der THA und des ITA Augsburg entwickelte und lieferte einen Vliesstoff aus recycelten Carbonfasern, ein speziell auf diesen Fertigungsprozess abgestimmtes Material. Hervorgegangen ist das produzierte Kiteboard aus dem Forschungsprojekt Ecoboard, das das Recycling Atelier und Spleene Kiteboarding gemeinsam durchgeführt haben.
Ermöglicht wurde das Projekt Ecoboard durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand. Ziel des Projekts war der Einsatz von nachhaltigen Werkstoffen und Verfahren. Komponenten, die nicht komplett aus recycelten oder Bio-Kreisläufen bezogen werden konnten, sollten zumindest zu einem möglichst hohen Anteil nachhaltig produziert werden.
Ecoboard: Von der Idee zum echten, nachhaltigen Kiteboard
Kompakt-Boards bestehen aus einem Verbund verschiedener Materialschichten, um möglichst leicht zu sein und die Hauptlasten beim Gebrauch aufzunehmen und weiterzuleiten. Auf einer Form aufbauend werden unterschiedliche Materialien aufeinandergelegt und mit einem Epoxid-Harz getränkt. Bei konventionellen Boards sind dies Textilien wie Glas- und Carbonfasern sowie Holz, Schaumstoff, Metalle und Hartkunststoffe. Bauteile und Material müssen hier individuell aufeinander abgestimmt sein, um die speziellen Eigenschaften des Sportgeräts zu erzielen.
Zu Beginn des Projekts wurden erste nachhaltige Materialien genutzt, um die konventionellen zu ersetzen, wie zum Beispiel Bambus anstatt Kunststoff. Die THA verfolgte diesen Ansatz weiter und prüfte fortlaufend mechanische und qualitative Eigenschaften verschiedener Materialien für einen ersten Datensatz. Relevant waren hier Flexibilität, Fehlertoleranz und Anpassungsfähigkeit.
Aufbauend auf diesen Daten entwickelte die Kite-Marke Spleene ein neues Design, abgestimmt auf die nachhaltigen Materialien. Innerhalb der ersten zwei Jahre im Projekt wurden durch die Vielzahl an Materialien und das zunehmend größer werdende Know-how aufgrund des kontinuierlichen Austauschs der Partner letztlich über 25 Prototypen gefertigt, geprüft und auf dem Wasser getestet. Vor Ablauf des Projekts überführte Spleene die Forschungsergebnisse bereits in ein marktreifes Produkt.
Über Spleene
Die deutsche Kitemarke Spleene wurde im Jahr 2002 gegründet. Die Produktpalette umfasst heute Kites und Boards für alle Zielgruppen. Spleene verkauft seine Produkte weltweit über Partnershops und seit 2017 zusätzlich auch im Direktvertrieb über www.spleene-kiteboarding.com/de.
Bildnachweis: THA
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