Im Ein-Frau-Gefängnis

Ja, ich weiß, die Burka von der gerade alle reden, ist eigentlich gar keine Burka, es geht um eine andere Variation, die Niqab.
Und, ja, es ist wahr, dass es in Deutschland so gut wie keine Burka-Trägerinnen gibt und auch die Frauen, die Niqab tragen, sind vergleichsweise wenige und viele davon sind Touristinnen aus den Golfstaaten. Aber diese Betonung der Häufigkeit lenkt von der simplen Grundsatzfrage ab, um die es eigentlich geht: Dürfen westlich-demokratische Gesellschaften religiöse Symbole in der Öffentlichkeit verbieten?

Bei verfassungsfeindlichen Symbolen ist die Sache ganz einfach. Ein Hakenkreuz ist ein verfassungsfeindliches Symbol. Punkt. Aber ist die Burka/Niqab auch Symbol für eine verfassungsfeindliche Ideologie?
Hier wird es schwierig. Denn auch wenn der Islam, den es ja so pauschal und homogen eh nicht gibt, mitunter undemokratisch, rückständig und menschenfeindlich ist – Er ist es nicht in seiner Gesamtheit und ebenso wenig sind es alle Trägerinnen von Burka und Niqab. Und auch die religiösen Symbole sind an sich kein so extremistischer Ausdruck einer abzulehnenden Ideologie/Religion, dass ein generelles Verbot berechtigt wäre.

Aber bei der Burka/Niqab-Frage geht es letztlich nicht um eine juristische Frage. Es geht darum, wieviel Fremdheit und demonstrative Abschottung eine Gesellschaft tolerieren muss. Wer sich verschleiert, drückt nicht nur eine religiöse Sitte aus, die übrigens selbst innerhalb des Islams sehr umstritten ist. Wer sich in unserer Gesellschaft verschleiert, sagt damit auch: Ich will nicht zu euch gehören, ich zeige euch nicht mein Gesicht, ihr müsst nicht wissen, wer ich bin, ich will mit euch nichts zu tun haben. Dieser Akt der Abschottung verhindert letztlich jede wirkliche Kommunikation und damit auch die Integration. Das ist gewollt.

Es sind nicht die tumben Inländer, die muslimische Frauen ignorieren – in diesem Fall sind es die Muslimas selbst, die sich mit ihrem textilen Ein-Frau-Gefängnis von der Welt abwenden. Zur Wahrheit gehört auch, dass sich viele dieser Frauen die Burka/Niqab nur zu gerne vom Leib reißen würden, um der Welt endlich ihr Gesicht zu zeigen und nicht nur den eigenen Männern und der Familie. Sie sind in Wahrheit Opfer einer rückständigen Religionsauslegung, die für ihre Männer äußerst bequem ist. Die Frau als Eigentum, dessen Reize nur man selbst sehen darf.

Ob Burkas/Niqabs verboten werden dürfen, müssen Juristen klären. Wir müssen uns aber grundsätzlich die Frage stellen, ob wir es tolerieren wollen, wenn mitten unter uns tiefstes und menschenverachtendes Mittelalter praktiziert wird.

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