Staatliche Förderung für die Gaming-Branche gefordert

Zahlreiche deutsche Entwicklerstudios der Computerspiel-Branche pochen bei der Politik auf Fortschritte bei der Einrichtung eines „Gaming-Fonds“. Dieser Fonds soll die Studios nach dem Vorbild in Frankreich bei der Entwicklung international konkurrenzfähiger Games unterstützen.
Der Grund: Die Entwicklung von Games auf internationalem Top-Niveau kostet viel Geld. Geld, das die Studios von sich aus nicht aufbringen können. Banken ist das Risiko sich mit einer Finanzierung zu beteiligen zu hoch.
Auf dem privaten Kapitalmarkt können ebenfalls keine allzu beträchtlichen Summen eingeworben werden. Die Branche befürchtet weiter ins Hintertreffen zu geraten und den Anschluss in Zukunft den Anschluss zu verlieren.

In der Politik gibt es aktuell vorrangigere Themen und noch viele kritische Stimmen
Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass eSports in Zukunft als eigenständige Sportart anerkannt werden soll. Allerdings ist man sich schon bei dieser Frage uneins, welche Art von Spielen dazu zählen sollen.
Die berühmte Fußballsimulation Fifa 19 könnte wohl noch als eSport durchgehen. Mehrere Bundesliga-Teams unterhalten bereits eine eigene eSports-Abteilung. Allerdings ist das bei vielen Politikern hochumstritten. Einige sind der Meinung, dass die Jugend auf den Fußballplatz, anstatt an die Playstation oder den Computer gehört. Shooter- oder Strategiespiele wie CS:GO (Counterstrike) oder World of Warcraft gehörten schon gar nicht in die Kategorie Sport.
Allerdings wird dabei verkannt, dass genau diese Art von Games bei Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen besonders gut ankommt und mittlerweile internationale Turniere und Word Cups ausgetragen werden.
Wie Studien zeigen, geraten auch die wenigsten Player auf die schiefe Bahn. Die Argumente der Politik gehen somit vielfach an der Realität vorbei. Sie sorgen aber dafür, dass die Entwickler in Deutschland einen sehr schweren Stand haben.
Unstrittig ist dagegen, dass Gambling, also das Spiel um echtes Geld, nicht gefördert werden soll. Jedoch gibt es auch hier ein sehr großes Wachstum. Um echtes Geld an Online-Automaten zu spielen und an Pokerrunden teilzunehmen, ist mittlerweile zu einem echten Trend ausgewachsen. Wer sich zu den derzeit angesagtesten Games informieren möchte, kann dies beispielsweise bei www.bonus.net

Entwickler argumentieren mit Arbeitskräften und Wachstum
Die Entwickler-Studios führen an, dass es sich bei ihrer Zunft um eine weltweite Wachstumsbranche handelt. Damit haben sie allerdings Recht: Die Umsätze bewegen sich allein in Deutschland auf absoluten Rekordniveau.
Über 3,3 Milliarden Euro und damit 15 % mehr als im Vorjahr wurden 2017 im Gaming-Markt allein in Deutschland umgesetzt. Tendenz weiter steigend. In den Elektronikmärkten gehen zu Weihnachten fast genauso viele Spielkonsolen wie Handy über die Ladentheken.
Der aktuell größte Hit bei den Playern ist der Koop- und Crafting-Shooter Fortnite vom in North Carolina ansässigen Studio Epic Games. In dem Spiel müssen sich die Überlebenden einer globalen Katastrophe im Team gegen Zombies zur Wehr setzen. Dafür ist es notwendig Rohstoffe zu sammeln, eine Basis zu errichten und jede Menge Waffen zu entwickeln. Das Spiel dürfte als „Ballerspiel“ folgerichtig auch nicht gefallen und förderfähig sein, obwohl allein damit Milliardenumsätze erzielt und bereits tausende Leute angestellt wurden.
Studios, die solche Games entwickeln, benötigen für die Entwicklung oft mehrere hundert Millionen Euro, im Fall von Fortnite mehr als eine halbe Milliarde Dollar. Das Geld fließt vor allem in die hoch spezialisierten IT-Kräfte und ins Equipment. Um so ein Entwicklerstudio herum siedeln sich zudem zahlreiche Startups an.

Das Argument der Steuereinnahmen zieht bislang auch nicht
Da alle zudem brav ihre Steuern zahlen, würde die Förderung mehrfach wieder zurückgespielt werden. Letzteres wird allerdings seitens der Games-Entwickler zum Anlass genommen, dass die Förderungen nicht oder nur zu einem geringen Teil zurückgezahlt werden sollten.
Das Beispiel Frankreich zeige, so die Vertreter der Gaming-Industrie, dass von jedem Euro Förderung mehr als acht Euro über Einkommenssteuern, Sozialversicherungen und indirekten Steuern wieder zurückfließen.
Die Politik kann den Argumenten bislang jedoch nur sehr schwer folgen. Lediglich bei den Oppositionsparteien zeit man sich vorsichtig verständnisvoll. Wie auch immer, auf absehbare Zeit tut sich erst einmal nichts in der Förderfrage. Internationale Aufmerksamkeit erregende Games aus Deutschland werden daher auf absehbare Zeit Mangelware bleiben.

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